Schimmel in der Wohnung ist nicht nur ein unschöner Anblick, sondern ein ernstzunehmendes Problem, das schnell eskalieren kann. Wer den modrigen Geruch bemerkt oder dunkle Flecken an den Wänden entdeckt, steht oft vor vielen Fragen: Was sind die Ursachen? Wie gefährlich ist der Schimmel für die Gesundheit? Und vor allem: Wann sollte ein Experte eingeschaltet werden?
Schimmel in der Wohnung
Dieser Beitrag gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Ursachen von Schimmelbildung, seine Risiken und die Situationen, in denen die Hinzuziehung eines Gutachters sinnvoll ist. Ein Schimmelexperte kann nicht nur die genaue Ursache des Problems klären, sondern auch wertvolle Empfehlungen zur Bekämpfung und Prävention geben.
Ursachen von Schimmel in der Wohnung
Schimmel entsteht nicht über Nacht. Er ist das Ergebnis von Feuchtigkeit, mangelnder Belüftung oder baulichen Mängeln. Hier sind die wichtigsten Ursachen im Detail:
1. Feuchtigkeit
Kondensation: Warme, feuchte Luft trifft auf kalte Oberflächen und bildet dort Wassertröpfchen. Dies ist besonders an Fenstern, in schlecht gedämmten Ecken oder hinter Möbeln zu beobachten. Die anhaltende Feuchtigkeit bietet Schimmel den idealen Nährboden.
Wasserschäden: Undichte Wasserleitungen, ein Leck im Dach oder ein Wasserschaden nach Regen können zu einer dauerhaften Durchfeuchtung von Wänden und Decken führen.
TIPP! Verwenden Sie ein Hygrometer, am besten sollte in jedem Raum einer vorhanden sein. So können Sie bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit schnell reagieren und Schimmelbildung vermeiden. Unsere Empfehlung: Thermo Pro Hygrometer 3er Pack für 14,99€.

2. Bauliche Mängel
Wärmebrücken: Bereiche mit schlechter Dämmung, wie Ecken oder Fensterrahmen, können kälter werden als andere Oberflächen. Dadurch bildet sich Kondenswasser, was die Schimmelbildung begünstigt.
Undichte Stellen: Risse im Mauerwerk oder eine mangelhafte Abdichtung lassen Wasser ins Gebäude eindringen. Besonders betroffen sind Keller und Außenwände.
3. Falsches Lüften und Heizen
Wenn Wohnräume nicht ausreichend belüftet werden, bleibt die feuchte Luft im Raum. Das ist besonders in Räumen wie der Küche oder dem Badezimmer problematisch, wo durch Duschen oder Kochen viel Feuchtigkeit entsteht.
Auch zu niedrige Raumtemperaturen tragen zur Schimmelbildung bei, da kühlere Luft weniger Feuchtigkeit aufnimmt und diese sich schneller an kalten Oberflächen niederschlägt.
4. Hohe Luftfeuchtigkeit
Eine dauerhaft hohe relative Luftfeuchtigkeit von über 60 % begünstigt Schimmelwachstum. Dies kann durch alltägliche Aktivitäten wie das Trocknen von Wäsche, Kochen oder unzureichendes Heizen entstehen.

Wann lohnt sich ein Gutachter?
Nicht immer reicht es aus, Schimmelstellen einfach abzuwischen oder Hausmittel anzuwenden. Ein Gutachter wird vor allem in folgenden Situationen dringend empfohlen:
1. Umfangreicher Schimmelbefall
Wenn der Schimmel über eine Fläche von mehr als einem halben Quadratmeter hinausgeht oder an mehreren Stellen im Raum auftritt, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Gutachter kann das Ausmaß des Befalls ermitteln, die Ursache lokalisieren und ein Sanierungskonzept erstellen.
2. Unklare Ursachen
Manchmal ist nicht offensichtlich, warum sich Schimmel gebildet hat. Ein Gutachter analysiert bauliche Gegebenheiten, das Wohnverhalten und die Luftfeuchtigkeit, um die genaue Ursache zu identifizieren. Nur so lassen sich langfristige Lösungen finden.
3. Gesundheitsrisiken
Schimmel kann gesundheitliche Beschwerden wie Atemwegsreizungen, Allergien oder Kopfschmerzen verursachen. Bei Verdacht auf gesundheitliche Folgen sollte ein Gutachter die Belastung messen und Empfehlungen zur Beseitigung aussprechen.
4. Rechtsstreitigkeiten
Kommt es zu Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern, beispielsweise bei der Frage nach einer Mietminderung oder der Verantwortlichkeit für den Schimmel, ist ein unabhängiger Gutachter oft die einzige Lösung. Ein professionelles Gutachten kann als Beweismittel vor Gericht dienen und den Sachverhalt klarstellen.

Was macht ein Schimmel-Gutachter?
Ein Schimmelexperte geht systematisch vor, um die genaue Ursache und das Ausmaß des Problems festzustellen:
- Begutachtung vor Ort: Der Gutachter untersucht die betroffenen Räume, misst die Luftfeuchtigkeit und prüft bauliche Mängel.
- Ursachenanalyse: Mittels Feuchtigkeitsmessungen und weiteren technischen Verfahren identifiziert er die Quelle der Feuchtigkeit.
- Laboranalysen: In manchen Fällen nimmt der Gutachter Proben vom Schimmel, um die Art des Schimmelpilzes zu bestimmen.
- Sanierungskonzept: Abschließend erstellt er Empfehlungen zur fachgerechten Beseitigung des Schimmels und zur Prävention weiterer Probleme.
Fazit: Schimmel in der Wohnung: Wann lohnt sich ein Gutachter
Schimmel in der Wohnung ist mehr als nur ein ästhetisches Problem – er stellt eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit und die Bausubstanz dar. Ob bauliche Mängel, falsches Wohnverhalten oder Wasserschäden die Ursache sind: Ein professioneller Gutachter hilft dabei, den Schimmelbefall zu analysieren, die Ursachen zu finden und geeignete Maßnahmen zur Beseitigung einzuleiten. Besonders bei umfangreichem Befall, unklaren Ursachen oder Rechtsstreitigkeiten lohnt sich der Schritt, einen Experten hinzuzuziehen.
Je früher Sie handeln, desto geringer ist das Risiko von Folgeschäden. Ein Gutachter bietet Ihnen die notwendige Sicherheit und Klarheit, um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen.